George Floyd und der Wendepunkt einer Nation

Donnerstag, 04.06.2020

Lisa Koons, die nationale Leiterin von 24-7 Prayer USA, verfolgt die Geschehnisse und nach dem tragischen Mord an George Floyd letzte Woche in den USA. Ihr Artikel erreicht uns direkt aus Minneapolis:

Die Ermordung von George Floyd war der Wendepunkt, der unsere Nation in Geburtswehen katapultierte. Seit seinem Tod erleben wir Amerika unter den Wehen stöhnt, unter dem Druck von etwas, dass geboren wird.
Die Wehen kommen in immer kürzeren Abständen, begleitet mit Wehklagen, Tränen, Ängste und unzensierte Schreie, des schmerzhaften Übergangs, das die Krönung von etwas neuem signalisiert, das kommen wird. Ja, eine Geburt war schon immer etwas Mühevolles. Wir glauben, dass die amerikanische Kirche in dieser Zeit des Umbruchs dazu gerufen ist, Geburtshelferin einer Reformation der Gerechtigkeit zu sein.
Abriegelungen und Quarantäne sind überfüllten Strassen mit maskierten Demonstranten gewichen, die in einem Warteraum der Hoffnung tobende Mahnwachen abhalten.
Die Kirche wird aufgefordert, die Seitenlinien zu verlassen und ihren Platz mit Gott an der Frontlinie der Rassenungerechtigkeit und -ungleichheit einzunehmen. Sie wird aufgefordert, die Wahrheit auszusprechen und gleichzeitig daran zu arbeiten, den systematischen Rassismus abzubauen, der sowohl in der Welt als auch in der Kirche tief verwurzelt ist. Die Kirche wird aufgerufen Friedensstifterin, Brückenbauerin und Trägerin der Versöhnung in den lange ignorierten Bereichen des Hochmuts und der Vorurteile zu werden.

Was, wenn dies der Beginn des nächsten grossen Aufbruchs ist? Was, wenn die Erweckung, nach der wir gerufen haben, weniger wie geistliche Euphorie in einer Versammlung aussieht, sondern mehr wie Flüsse der Gerechtigkeit, die durch unsere Präsenz, in die Strassen, Sitzungszimmer, Gebetsräume, Klassenzimmer und Gerichtssälen strömen, eine göttliche Gerechtigkeit bringen und ein Ende des Rassismus in all seinen Formen?

In der vergangenen Woche waren einige Mitglieder des nationalen 24-7 Prayer USA Teams in Minneapolis, wo George Floyd gefesselt und zu Boden niedergedrückt starb, während er die Worte "Ich kann nicht atmen" ausstiess. Wir begannen, unsere Gebete auf dem Boden zu schreiben und verteilten Kreiden an die Menschen vor Ort, damit auch sie ihrer Trauer und ihrer Hoffnung Ausdruck verleihen konnten. In weniger als einer Stunde war der Boden komplett übersät mit Zitaten zu Gerechtigkeit, mit Bibelversen, Kunstwerken und Versprechen, für Veränderung zu kämpfen.

Unsere Geschichte brachte uns zu diesem Punkt. Wir laden dich ein, wie folgt für diese wichtige Zeit in unserer Nation zu beten

  • Betet für Minneapolis, wo der Grundtenor Hoffnung ist. Die Menschen hier beten für die direkt Betroffenen: Für die Familie von George Floyd, die involvierten Polizisten und für alle Regierungsbeamten, die versuchen, inmitten der Pandemie und der Proteste eine klare Führung zu übernehmen.
  • - Betet für die Kirche, dass sie ihre Rolle als Propheten, Reformatoren und Friedensstifter verstehen und wahrnehmen kann. Betet, dass ihr Herz für die tiefverwurzelte Ungerechtigkeit gebrochen wird und sie mit Gebet und Taten voran gehen wird.
  • - Betet für die USA, dass dieser Moment in der Geschichte ein Wendepunkt für die lang ersehnten und längst notwendigen Veränderungen im unserem System sein wird, und dass die Wunden der Nation durch Demut, Reue und Veränderung in allen rassistisch geprägten Institutionen heilen werden.