Wie verhindere ich es, beim Beten abgelenkt zu werden?

Donnerstag, 07.12.2017

Hast du schon mal einen Film geschaut, in welchem du den Eindruck hattest, dass der Autor mit einer der Figuren dich und dein Wesen beschreibt?

Genau das ist mir passiert, als ich den Film „UP“ anschaute. Es war aber nicht der Charakter des netten alten Mannes oder des jungen Forschers, mit welchem ich mich identifizieren konnte. Es war die Rolle des Hundes!

Kein Problem, falls du „UP“ nicht gesehen hast. Alles was du wissen musst über Dug, den Hund, ist, dass er sich ganz leicht durch die Welt rund um ihn ablenken lässt.

Wieso identifiziere ich mich mit Dug? Weil ich eine Person bin, die ganz schnell abgelenkt ist. Gemäss der Typenlehre von Myers-Briggs bin ich ein ENFP (Visionär, Idealist, Enthusiast). Ich lebe mein Leben nach aussen orientiert. Oft weiss ich erst, was ich denke, wenn ich es mit Worten ausdrücke. Ich bin begeisterungsfähig, voller Energie und, ja, leicht abgelenkt durch meinen ziellosen Verstand und die Welt um mich herum. Ja und genau dieses schnell Abgelenktsein macht das Gebet schwierig.

Oft habe ich versucht, still zu beten. Aber nach fünf Minuten war mein Herz entmutigt, weil ich realisierte, dass ich bereits vor vier Minuten mit beten aufgehört hatte. Nun, ich dachte ans Frühstück, den morgigen Tag oder an die Dinge, von denen ich wünschte, ich hätte sie der Person damals gesagt.

Alle meine guten Absichten wurden durchkreuzt, weil ich nicht fähig war, mich auf ein Ziel zu fokussieren.

Erst nach meiner ersten Erfahrung in einem 24-7 Gebetsraum realisierte ich, dass meine Persönlichkeit nicht mein Feind ist. Ablenkung ist normal und passiert allen von uns während Gebetszeiten. Anstatt gegen die Ablenkung rund um mich anzukämpfen, begann ich meine Sinne auf Gott auszurichten.

Wenn auch du mit Ablenkungen zu kämpfen hast, dann könnten dir die fünf folgenden Ratschläge vielleicht helfen:
Bitte den Heiligen Geist um Hilfe
Der. Beste. Rat.
schlechthin. Jesus nennt den Heiligen Geist unseren Helfer. Ihn in unser Problem des Abgelenktseins einzuladen, ist ein grossartiger Startpunkt.

Umarme die Ablenkung
Manchmal offenbarten meine zerstreuten Gedanken meine tiefsten Wünsche, Ängste oder Dringlichkeiten. Anstatt sie als Unterbrechung des Gebets anzusehen, begann ich, Gott in meine Ablenkungen hineinzunehmen. Ich lud ihn und seine Ideen in meine eigenen Gedanken ein.

Bewusstes Abschalten
Wenn ich bete, bin ich für niemanden sonst verfügbar, ausser für Jesus. Manchmal lege ich mein Telefon weg. Ich stelle alle Nachrichten auf stumm. Ich Investiere meine Zeit in die Begeisterung darüber, was Gott im Schilde führt und nicht in den Wortschwall der sozialen Medien.

Finde deinen stillen Ort
Wenn ich am hiesigen Strand entlanglaufe, lässt die ungeheuerliche Weite des Ozeans meine Sorgen und Bedenken schrumpfen. Die Meeresbrise befreit meinen Kopf und die Aussicht macht mir sofort bewusst, dass Gott gegenwärtig ist.

Finde einen Ort, wo du deine Muskeln entspannen kannst und deine Seele singt. Vielleicht ist es draussen, alleine in deinem Zimmer, wandernd in einer Kathedrale oder nach einem stärkenden Gespräch mit einem Freund. Finde den Ort, dann baue dein Gebetsleben rund herum auf.

Benutze deine Sinne
Versuche das Zeichnen, Singen, Formen, Bewegen oder Laufen im Gebet. Manchmal nimmt dich das körperlich oder mental hinein. Nimm ein gutes, altes Blatt Papier und einen tollen Kugelschreiber. Wenn ich vor besonderen Herausforderungen stehe, dann zeichne oder schreibe ich meine Gebete wie einen Strom des Bewusstseins einen Brief an Gott auf.

Ob du dich in einem computer-animierten Hund wiederfindest oder ob du auf eine andere Art abgelenkt wirst, mach dir keine Sorgen. Ablenkung ist normal. Wir sind Menschen. Fühle dich nicht als Versager, sondern fokussiere dich auf deine ganz persönliche Art, wie du in Gottes Gegenwart zurückkehren kannst.

Dies ist der vierte Teil in unserer Serie ‘vielgestellte Fragen’.

Autor: Carla Harding
Quelle: www​.24​-7prayer​.com